Werte Leserin, werter Leser, gegenwärtig überschatten die Ereignisse in der Ukraine den Alltag vieler Menschen, wenn gleich auch die Corona-Pandemie noch nicht ausgestanden ist. Deshalb widmen sich mehrere Beiträge in der April-Ausgabe von soziologie heute diesen gesellschaftlich dominanten Ereignissen. Bernhard Hofer geht in seinem Beitrag sowohl den Ursachen und dem charakteristischen Verhalten autokratischer Herrscher als auch der Geschichte Russlands und Osteuropas nach. Viola van Melis setzt sich mit der engen Allianz von Kirche und Staat in Russland auseinander, welche auf eine lange Tradition zurückblicken kann und herrschaftsstabilisierend erscheint. Der Mediatisierung kultureller Konflikte und dem Umgang mit vom kapitalistischen Westen abweichenden Wahrheiten widmet sich Bernhard Martin. Angesichts der prognostizierten Flüchtlingsströme aus der Ukraine fragt Bernhard Hofer, wie lange die Solidarität mit den Flüchtlingen aus der Ukraine anhalten wird. Die Resilienzforschung, welche in vielen Fachdisziplinen Beachtung findet und neue Impulse durch die Corona-Pandemie erhielt, steht im Mittelpunkt des Artikels von Herbert Csef. Seit Ausbruch von Corona gehört die Darlegung statistischer Zahlen zum medialen Alltag; Guido Tolksdorf prüft in seinem Beitrag, inwieweit mit den vermittelten Zahlen redlich umgegangen wird. Die in der Soziologie bedeutenden Begriffe Gemeinschaft und Gesellschaft erläutert Andreas Bleeck unter dem Aspekt von Kommunikation und Konflikt. Hermann Strasser setzt sich mit den gesellschaftlichen Gepflogenheiten der deutschen Bundespräsidentenwahl kritisch auseinander. Dem sozialen Phänomen des Sugar Datings widmen sich Carsten Stark, Mehmet-Emin Sari und Ksenia Skuropatova und entwickeln dabei unterschiedliche Typen des Sugar Daddys. Angesichts der zahlreichen Umwälzungen in der Arbeitswelt skizziert Alexander Norman die Rahmenbedingungen für eine sozial gerecht verteilte Arbeitsgestaltung. Marius Deierl wiederum geht dem Stadt-Land-Gefälle in der Wahrnehmung von Mobilität nach. Neben Kurzbeiträgen aus der Forschung zu Autokratisierung, Rassismus in deutschen Behörden, Ängsten und Informationsbedürfnissen von Jugendlichen will Sie auch dieses Mal unser soziologie heute-Kreuzworträtsel herausfordern. Wir hoffen mit dieser Ausgabe einen kleinen Beitrag für den Frieden und gegen den Krieg geleistet zu haben. Trotz der widrigen Umstände einen angenehmen Frühlingsbeginn und viel Gesundheit! Die Redaktion von soziologie heute